„Wer alles schon gesehen und erlebt hat, der kommt zurück zur Perfektion der Einfachheit“, davon ist Egon, der in seiner langen Karriere als Sternekoch Politiker, Formel-1-Stars, gekrönte Häupter und Milliardäre auf der ganzen Welt bekocht hat, überzeugt.
So ist der Sarntaler „Tüftler und Zauberer“, wie er von den Gastrokritikern des Gault Millau Führers bezeichnet wird, die seine Kreationen als „messerscharf inszenierte Meisterwerke und Gesamtkunstwerke“ überschwänglich loben, seit vielen Jahren schlicht auf der Suche nach dem perfekten Knödel. Und obwohl in seiner Bibliothek über 3000 Kochbücher stehen, ist er dazu übergegangen bei den Senioren nach den überlieferten Rezepten zu fragen, die fast niemand mehr kennt. „Meine Großeltern erklären mir dann, man nimmt ein ‚Schalerle’ von dem und ein ‚Handerl‘ von dem. Das Gefühl ist es. Sie wissen auch, dass die Zugluft und das Wetter beim Knödelmachen eine entscheidende Rolle spielen“, erzählt der Vater von drei Kindern liebevoll, der nie irgendetwas anderes werden wollte als Koch. Dabei hatte er nicht unbedingt vor, Sterne und Hauben zu sammeln, sondern wollte gemeinsam kochen und essen. 
So wie die Fragsburg seit Jahrhunderten fest verankert in Stein und Fels über den Baumwipfeln zu schweben scheint, zeichnet unsere Küchenphilosophie die Verwurzelung in der Heimaterde und den Traditionen Südtirols aus, verbrämt mit italienischer Sinnlichkeit.